Zverev: „Es reicht mir noch nicht“

Alexander Zverev hofft auf einen erfolgreichen Auftritt in Indian Wells. Im SPORT1-Interview spricht der Olympiasieger über seine zukünftigen Pläne und die Rückschläge der Vergangenheit.

Alexander Zverev greift in Indian Wells wieder in das ATP-Tour-Geschehen ein. Beim “fünften Slam”, wie das Masters auch genannt wird, will der gebürtige Hamburger nach seinem Ausscheiden in der ersten Runde in Acapulco gegen Daniel Altmaier die Wende schaffen – obwohl seine Erinnerungen an das Turnier in der Nähe von Palm Springs nicht die besten sind.

Zum Turnierstart trifft der 26-Jährige am Freitag nach einem Freilos in der 1. Runde auf den Australier Christopher O’Connell.

Im Interview mit SPORT1 spricht Zverev über seine vergangenen Verletzungen, warum er sich jetzt “gut” fühlt und welche Ziele der Olympiasieger von Tokio in den kommenden Jahren noch erreichen möchte.

Herr Zverev, wie ist Ihre Beziehung zu dem Turnier in Indian Wells?

Alexander Zverev: Das ist eines der schönsten Turniere, die wir auf der Tour haben. Die Beziehung? Schwierig. Ich habe hier noch nie so richtig gut gespielt. Aber ich hoffe natürlich, dass es sich ändern kann. Ich bin auch extrem früh hier angekommen, habe viel trainiert und fühle mich gut auf dem Platz.

SPORT1: Das Turnier ist grundsätzlich sehr beliebt bei den Spielern. Was machen die Veranstalter hier gut?

Zverev: Ich glaube, einfach alles. Wenn man sich die Anlage anschaut, wie viele Trainingsplätze es hier gibt, wie viele schöne Stadien es hier gibt, die haben sehr viel in das Turnier investiert und es ist sehr gelungen.

SPORT1: Sie hatten zuletzt immer wieder körperliche Probleme mit Infekten. Wie fühlen Sie sich gerade?

Zverev: Gut. Ich war krank. Das waren jetzt keine Verletzungsprobleme, sondern ich war krank. Das war ein bisschen unglücklich für mich – aber ich fühle mich gut und das ist für mich auch irgendwo die Hauptsache hier.

SPORT1: Es wirkt von außen, als seien Sie wieder auf dem Niveau von vor der Verletzung. Ist das auch Ihre Wahrnehmung?

Zverev: Ja, das finde ich schon. Ich war zwei Punkte davon entfernt, im Finale der Australian Open zu stehen. Ich glaube nicht, dass man dahin kommt, wenn man schlecht spielt. Ich freue mich über mein Spiel. Ich bin glücklich darüber und freue mich auch, was das Jahr noch für mich bereithält.

SPORT1: Wie schwer ist es, den ungeduldigen Sascha Zverev in Ihnen zu bändigen und zu sagen, ich komme da schon noch hin, wo ich hin will?

Zverev: Was heißt ungeduldig? Ich habe dieses Jahr schon okay gespielt. Wir haben den United Cup gewonnen. Die Australian Open waren kein schlechtes Turnier, auch wenn ich es nicht gewonnen habe. Das Level ist da.

SPORT1: Sie haben in Ihrer Karriere schon sehr viel erreicht, sind Olympiasieger und haben die ATP-Finals gewonnen. Wie oft müssen Sie sich daran erinnern?

Zverev: Ich bin 26 Jahre alt und möchte immer noch etwas in meinem Leben erreichen. Ich möchte immer noch etwas in meiner Karriere erreichen. Das reicht mir jetzt noch nicht.

SPORT1: Was glauben Sie, muss passieren, damit es für diesen Grand-Slam-Sieg reicht?

Zverev: Natürlich war es unglücklich, dass ich mir den Knöchel gebrochen habe. Das war natürlich an erster Stelle, aber ich bin jetzt nicht so weit davon entfernt. Ich möchte gesund bleiben. Das ist die Hauptsache – und dann meine Chance nutzen.

SPORT1: Im Sommer sind die Olympischen Spiele in Paris. Inwieweit beschäftigt Sie das Turnier schon?

Zverev: Das ist das größte Event dieses Jahres. Ich glaube, für viele Spieler. Carlos Alcaraz hat auch gesagt, er würde lieber die Olympischen Spiele gewinnen als einen Grand Slam dieses Jahr. Das glaube ich ihm sofort. Es ist schon das besonderste Event, an dem man als Sportler teilnehmen kann. Olympia ist etwas, von dem man träumt, dabei zu sein. Und eine Medaille zu holen, ist glaube ich ein Traum für jeden.