Laut einem Bericht aus England soll Bayern-Trainer Vincent Kompany sich gegen einen Abgang von Matthijs de Ligt ausgesprochen haben. Es wird behauptet, dass der Eindruck entstanden sei, der Vorstand habe sich über den Willen des Trainers hinweggesetzt. Doch was steckt wirklich dahinter?

Ein brisanter Bericht von The Athletic enthüllt, dass Kompany in einem Vier-Augen-Gespräch mit de Ligt klargestellt habe, dass er den niederländischen Abwehrspieler gerne im Team behalten würde. Eine Quelle aus dem Umfeld des Spielers bestätigte, dass der Trainer de Ligt als seinen „Nummer-eins-Verteidiger“ bezeichnet habe. Kompany habe betont, dass er nicht für die Entscheidung verantwortlich sei, den Spieler abzugeben. Dies führte dazu, dass im Lager von de Ligt der Eindruck entstand, der Vorstand habe die Entscheidung eigenmächtig getroffen.
Auf Nachfrage von The Athletic dementierte der FC Bayern jedoch diese Darstellung. Kompany habe sich in dieser Angelegenheit nie in der beschriebenen Weise geäußert.
Heikle Situation Rund um de Ligt
„Es ist eine heikle Angelegenheit, wenn der Eindruck entsteht, der Vorstand hätte den Trainer übergangen“, kommentiert SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger im Podcast „Die Bayern-Woche“. Er betont jedoch, dass Uli Hoeneß in Seligenporten klar gemacht habe, dass die Kaderplanung in den Händen von Sportvorstand Max Eberl, Sportdirektor Christoph Freund und Trainer Vincent Kompany liege. „Der Trainer hat natürlich einen gewissen Einfluss auf die Kaderplanung und wird konsultiert,“ erklärt Kumberger.
Kumberger fügt hinzu: „Wenn sich der FC Bayern entschieden hat, de Ligt abzugeben, kann man davon ausgehen, dass auch Kompany darüber informiert war und diese Entscheidung mitgetragen hat.“ Seiner Einschätzung nach könnte es sich auf Seiten von de Ligt um ein Missverständnis handeln.
Kompanys Standhaftigkeit und Mut
„Ich schätze Vincent Kompany so ein, dass – wenn er wirklich der Meinung gewesen wäre, dass de Ligt sein Innenverteidiger Nummer 1 ist – er genug Mut und Standing gehabt hätte, dies den Verantwortlichen mitzuteilen,“ so Kumberger weiter. Ein Bayern-Trainer könne zwar nicht alles in Sachen Transfers entscheiden, habe jedoch innerhalb der Leitplanken des Vorstands und Aufsichtsrats Handlungsspielraum. Kompany nutze diesen Spielraum, schließt Kumberger.
Der Transfer von Matthijs de Ligt zu Manchester United sorgte für viel Aufregung. Der Oranje-Star hatte noch im März betont, keine Absicht zu haben, Bayern München zu verlassen. Uli Hoeneß erklärte im Juli, sich aus der Angelegenheit herauszuhalten, während viele Fans sich für einen Verbleib de Ligts stark machten. Eine Petition mit dem Titel „Keep de Ligt! Wir wollen de Ligt!“ sammelte über 70.000 Unterstützer.