Ilkay Gündogan hat überraschend seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gegeben. Auch bei seinem Verein, dem FC Barcelona, ist seine Zukunft unsicher. Es bahnt sich ein Transferdrama um den 82-maligen Nationalspieler an.

Ilkay Gündogan steht für Weltklasse, Erfolg und Titel. Er hat in seiner Karriere fast alles erreicht. Bei Manchester City war er ein unverzichtbarer Teil der Startelf, ein Schlüsselspieler im System von Pep Guardiola und der Kapitän, als die Citizens 2023 zur besten Mannschaft Europas gekrönt wurden.
Auch in der deutschen Nationalmannschaft war Gündogan eine feste Größe im Mittelfeld und führte das DFB-Team bei der Heim-EM sogar als Kapitän an. Am Montag überraschte er alle, indem er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündete.
Gündogan beendet seine Nationalmannschafts-Karriere
“Ich blicke mit sehr viel Stolz auf 82 Länderspiele für mein Heimatland zurück – eine Zahl, die ich mir so niemals erträumen konnte, als ich 2011 mein Debüt für die A-Nationalmannschaft gab,” schrieb Gündogan in einem emotionalen Instagram-Statement.
Er hatte bereits länger über einen Rücktritt nachgedacht, da er in Kopf und Körper eine gewisse Müdigkeit spürte. Auch die Belastung auf Vereinsebene nimmt nicht ab.
Wechsel nach Spanien und schwieriger Start
Im Jahr 2023 sorgte er auf Vereinsebene für Aufsehen, als er nach dem Gewinn der Champions League verkündete, dass er zu Barcelona wechseln wolle. Manchester City kämpfte um seinen Verbleib, aber letztendlich entschied sich Gündogan für den Wechsel nach Spanien.
Seine erste Saison bei den Katalanen verlief jedoch enttäuschend. In der Liga landete Barca nur auf dem zweiten Platz hinter dem großen Rivalen aus Madrid. In der Champions League und im spanischen Pokal, der Copa del Rey, schied das Team frühzeitig aus.
Persönlich lief es für Gündogan besser. Er war trotz eines holprigen Starts ein Lichtblick in einem schwächelnden Barcelona. Die spanische Zeitung Sport schrieb nach einem 3:1-Sieg gegen Deportivo Alaves: “Der Deutsche beginnt dort zu glänzen, wo er am entscheidendsten ist.” In 51 Spielen der vergangenen Saison lieferte Gündogan 14 Assists und erzielte fünf Tore.
Ungewisse Zukunft bei Barcelona
Doch nur ein Jahr später scheint alles anders zu sein. Sein Trainer bei Barca ist mittlerweile Hansi Flick, nachdem Xavi Hernandez am Ende der letzten Saison zurückgetreten ist.
Es gibt immer mehr Wechselgerüchte um Gündogan, obwohl er noch einen Vertrag bis 2025 hat. Vor dem ersten Ligaspiel der neuen Saison gegen den FC Valencia berichtete die Zeitung Sport, dass Gündogan um eine Freigabe gebeten habe.
Vor kurzem klang es noch anders. Sein Berater und Onkel erklärte: “Einige Klubs haben Interesse gezeigt, aber er wird bei Barca bleiben.” Es sollen Angebote aus der Türkei und Saudi-Arabien vorliegen.
Auch Gündogan selbst sagte nach einer Türkei-Reise, dass er bei Barcelona bleiben wolle: “Eines Tages werde ich in der türkischen Superliga spielen, aber nicht in diesem Sommer.”
Steht ein Abschied bevor?
Nach dem 2:1-Sieg gegen Valencia äußerte sich Flick zu den Gerüchten: “Es ist wahr, dass ich mit ihm gesprochen habe, um zu wissen, wie er sich hier fühlt. Ich kenne ihn sehr gut und schätze ihn als Spieler und Mensch. Wir haben über alles gesprochen, aber das bleibt unter uns. Ich habe das Gefühl, dass er bleiben wird.”
Trotzdem fehlte Gündogan zum Liga-Auftakt. Laut Flick hatte er eine Verletzung, die ihn daran hinderte zu spielen. Marca berichtete jedoch, dass Gündogan die ganze Woche normal trainiert habe und dass Barca ihn aus finanziellen Gründen loswerden wolle. Sein Gehalt von angeblich 15 Millionen Euro pro Jahr ist eine große Belastung für den Klub.
Auch der Transfer von Dani Olmo für 55 Millionen Euro erfordert finanzielle Flexibilität. AS berichtete, dass Flick der Meinung sei, Gündogan passe nicht in sein Konzept, während Gündogans Umfeld überzeugt ist, dass die Entscheidung nicht von Flick, sondern vom Verein getroffen wurde.
Das Transferfenster ist in Spanien noch bis zum ersten September geöffnet. Es scheint also, dass die Gerüchte um Gündogan die Fans noch weiter beschäftigen werden.
Vielleicht folgt auf den plötzlichen DFB-Rücktritt bald auch das Aus bei dem katalanischen Weltverein.