Ein aufblühendes Megatalent

Ein Jahr lang schien die vielversprechende Karriere von Charles De Ketelaere ins Stocken geraten zu sein. Doch nun erlebt der junge Belgier ein Comeback.

Die Lobeshymnen auf Charles De Ketelaere waren schon früh nicht zu überhören. Als eines der vielversprechendsten belgischen Talente gab er bereits im Alter von 18 Jahren sein Debüt für seinen Jugendklub FC Brügge und erzielte in 120 Spielen stolze 25 Treffer.

Wenig überraschend wurde der offensive Mittelfeldspieler auch mit Kevin De Bruyne verglichen.

Doch ein Wechsel im vergangenen Jahr zum AC Mailand bremste seine Karriere beinahe dramatisch aus. Insgesamt 40 Mal stand der belgische Nationalspieler für die Rossoneri auf dem Rasen, fand sich dort allerdings nie zurecht und erzielte kein einziges Tor.

De Ketelaere markiert Doppelpack

De Ketelaere zahlt nun das Vertrauen zurück – und das auf beeindruckende Weise. Dies zeigte sich nicht zuletzt am letzten Wochenende. Am Sonntagabend hatte Atalanta im heimischen Stadion Lazio Rom zu Gast und beherrschte den Gegner überraschend gut.

Dass es am Ende 3:1 für die Hausherren stand, war auch ein Verdienst von De Ketelaere. Zunächst verwandelte der Youngster kurz vor der Halbzeit einen Elfmeter. In der Schlussphase entschied er dann mit seinem zweiten Treffer des Tages die Partie endgültig.

Auch im Spiel zuvor gegen Udinese war De Ketelaere mit zwei Torvorlagen beim 2:0-Sieg entscheidend am Erfolg beteiligt.

„Blüht auf, weil er das Vertrauen spürt“

„Jungen Spielern musst du Zeit geben, das sieht man bei De Ketelaere. Letztes Jahr bei Milan hatte er keinen Rhythmus, weil er nur selten spielte. Jetzt blüht er bei Atalanta auf, weil er das Vertrauen spürt“, urteilte der frühere italienische Stürmer Christian Vieri kürzlich in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport.

Mit Atalanta kämpft De Ketelaere nun um die Qualifikation für die Champions League. Auf Platz vier liegen die Lombarden knapp vor dem FC Bologna, der AS Rom und dem SSC Neapel.

Hält der Lauf des Belgiers an, darf sich seine Mannschaft berechtigte Hoffnungen machen, im kommenden Jahr wieder in der Königsklasse antreten zu können.