Nagelsmann: „Ich habe Fehler gemacht“ – Selbstkritik an Bayern-Zeit

Julian Nagelsmann blickt selbstkritisch auf seine Zeit beim FC Bayern München zurück, wünscht sich jedoch, dass ihm von der Klubführung mehr Zeit gegeben worden wäre.

“Sagen wir es so: Ich habe Fehler gemacht, aber ich denke, der Verein auch”, sagte der 37-jährige Bundestrainer im Interview mit dem Stern.

Die damaligen Klubverantwortlichen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic hätten „nicht immer den Kopf frei gehabt“, um sich ausreichend um ihn zu kümmern. Nagelsmann übernahm Bayern zur Saison 2021/22 und wurde im März 2023 entlassen.

“Ich kam zu einer Zeit, als der Verein mit Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn im Management einen Wandel durchmachte, und ich kam als junger Trainer dazu. Ich denke, dieser Übergang war unter diesen Umständen vielleicht ein bisschen zu viel, und Oliver und Brazzo mussten sich erst von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß lösen. Deshalb hatten sie nicht den Freiraum oder vielleicht auch nicht das Standing, um sich intensiver um mich zu kümmern”, erklärte Nagelsmann.

Mehr Geduld von Bayern gefordert

Nagelsmann wünschte sich zudem „mehr Ruhe“ und Geduld von Seiten des FC Bayern. “Nehmen wir ein paar Beispiele: Wie lange brauchte Jürgen Klopp in Liverpool, um seinen ersten großen Titel zu gewinnen? Pep Guardiola bei Manchester City, um die Champions League zu gewinnen? Bei Bayern wird das von einem Tag auf den anderen erwartet.”

Selbstkritik an öffentlicher Spielerkritik

Auch übte Nagelsmann Selbstkritik an seinem damaligen Umgang mit den Spielern in den Medien. Im Vergleich zu seiner aktuellen Zeit als Bundestrainer habe er bei Bayern seine Spieler zu oft öffentlich kritisiert.

“Die Kritik wurde aufgenommen, die Spieler haben die Botschaft verstanden, aber es hat nichts verbessert. Beim DFB mache ich das anders. Ich spreche intern sehr klar, aber nichts dringt nach außen”, betonte Nagelsmann.