Serge Gnabry und Leon Goretzka gelten als potenzielle Verkaufskandidaten beim FC Bayern. Ex-Kaderplaner Michael Reschke analysiert die Situation.

Wie wird es mit Leon Goretzka und Serge Gnabry weitergehen? Beide Spieler haben Verträge beim FC Bayern bis 2026, gelten aber schon seit einiger Zeit als Verkaufskandidaten im Kader des Rekordmeisters, der nach mehreren Neuzugängen definitiv noch Abgänge benötigt.
Im Interview mit SPORT1 hat der ehemalige Bayern-Kaderplaner Michael Reschke die Situation eingeschätzt. „Beide haben ihre Klasse international bewiesen und sind zudem wirklich gute Typen. Zwei starke Charaktere, beide deutsch, und man muss die Champions-League-Meldeliste im Blick behalten,“ erklärte der 66-Jährige.
„Wenn die Bayern deutsche Leistungsträger verkaufen, dann bekommen sie später richtige Probleme für die Meldeliste der Königsklasse. Eine gewisse Anzahl von Local-Playern ist extrem wichtig. Wenn Bayern zwei, drei gestandene deutsche Spieler verkauft, kann es eng werden,“ fügte er hinzu.
Reschke glaubt an Verbleib von Gnabry
Vor allem bei Gnabry hat Reschke eine klare Meinung. „Ich glaube nicht, dass Serge Gnabry die Bayern verlassen will. Ich schätze ihn sehr und war ja damals entscheidend an seinem Transfer beteiligt. Er hat im Übrigen nur sieben Millionen Euro Ablöse gekostet und sich definitiv bezahlt gemacht. Um überhaupt an einen Transfer zu denken, müsste für Serge schon etwas ganz Spannendes kommen,“ ist sich der ehemalige Bayern-Mitarbeiter sicher.
„Der Markt für Gnabry und Goretzka wird grundsätzlich überschaubar sein, da nur wenige Vereine für beide interessant sind. Nur internationale Spitzenklubs könnten infrage kommen.“
Er ergänzte: „In Deutschland gibt es beispielsweise keine Alternative für beide, da ihr Anspruchsdenken und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von keinem Klub erfüllt werden können.“
Goretzka-Abschied beim FC Bayern möglich
Dass Goretzka ein Abschied bevorstehen könnte, deutete Sportvorstand Max Eberl bereits vor etwa drei Wochen an. Im Interview mit der Welt verwies er im Hinblick auf Goretzka auf den EM-Triumph der spanischen Nationalmannschaft. Demnach gehe es nicht immer darum, die besten Spieler zu haben, sondern die, die auf dem Platz am besten harmonieren.
„Es war für Leon hart, dass er bei der EM nicht dabei war. Aber das muss man ertragen. Der Erfolg einer Nationalmannschaft steht über einem Einzelschicksal. Der Erfolg eines Klubs genauso,“ erklärte Eberl.
Aufgrund des enormen Konkurrenzkampfes kann sich Reschke deshalb auch einen Goretzka-Abschied vorstellen – unter bestimmten Bedingungen.
„Konkurrenzkampf ist bei Spitzenklubs völlig normal, und Leon wird sich dem sicher stellen. Falls er Ende August spürt, dass es schwer wird, auf sinnvolle Spielzeit zu kommen, könnte ich mir vorstellen, dass er Transferbereitschaft erkennen lässt. Aktuell dürfte das für ihn eher kein Thema sein.“